Interesse geweckt?

Hier möchten wir uns kurz persönlich vorstellen und einen Einblick in die Welt der corpsstudentischen Verbindungen geben. Für die Beantwortung von Fragen darüber hinaus stehen wir gerne zur Verfügung. Wir glauben, dass es wichtig ist, Hintergründe korrekt zu vermitteln, um Missverständnissen vorzubeugen.

Die Aktiven

Die aktiven Corpsbrüder (kurz „Aktive“) stehen im Mittelpunkt des Corpslebens. Sie verwalten das Corps, organisieren die Veranstaltungen und repräsentieren die Gemeinschaft nach außen. Unterstützt werden sie dabei einerseits von ihren direkten Vorgängern, meist Studenten höherer Semester, die als „Inaktive“ bezeichnet werden. Andererseits gibt es einen großen Kreis Alter Herren (kurz „AH“), die den Aktiven beratend und helfend zur Seite stehen.

Chargierte

Für jedes Semester werden 3 aktive Corpsbrüder gewählt, die als Chargierte die Leitung des Corps übernehmen. Zu den Chargierten gehören der Senior, der Consenior und der Subsenior, die für verschiedene Aufgaben und Funktionen im Corps verantwortlich sind. Für das Sommersemester 2023 wurde die Leitung des Corps übertragen an:

Senior: Fabian Berg, Betriebswirtschaftslehre
Consenior: Bennet Kornahrens, Agrarwissenschaft
Subsenior: Jim Hein Petersen, Maschinenbau
Fuxmajor: Mikka Witt, BoA Politik- und Sozialwissenschaften

Über uns

Freundschafts­verhältnisse

Innerhalb unseres Dachverbandes dem Weinheimer Senioren Convent (WSC) gibt es zwischen gut befreundeten Corps an jeweils anderen Hochschulorten häufig sogenannte offizielle “Verhältnisse”. Diese werden teilweise schriftlich mit Vertrag abgeschlossen und sollen die gegenseitige Bereitschaft zur Pflege der Freundschaft sowie die tatkräftige und personelle Unterstützung in Notfällen zum Ausdruck bringen. Üblich sind Vorstellungsverhältnisse, Freundschaftsverhältnisse und als engster Zusammenschluss das Kartell. Den Aktiven bieten solche Verhältnisse die Gelegenheit, bei Besuchen der Befreundeten andere Universitätsstädte und Studenten kennenzulernen und ihren Horizont zu erweitern. Wir pflegen intensive Freundschaftsverhältnisse zum Corps Alemannia zu München und zum Corps Agronomia Hallensis zu Göttingen und haben darüber hinaus Kontakte zu anderen Corps in ganz Deutschland.

Wappen

Fechten

Das Corps Alemannia ist eine pflichtschlagende Verbindung in der das akademische Fechten gepflegt wird. Jeder Alemanne ficht mindestens zwei Pflichtpartien mit scharfer Klinge gegen einen Vertreter einer anderen Verbindung, der sich technisch auf ähnlichem Niveau befindet. Bei diesen streng reglementierten Mensuren ist der Fechtende, der Paukant, durch entsprechende Ausrüstung vor gefährlichen Verletzungen geschützt, so dass nur das Risiko einer Schnittwunde am Kopf verbleibt. Das Ziel der Gemeinschaft ist es allerdings, alle Paukanten heil durch Ihre Pflichtpartien zu bringen und ihnen dazu das notwendige technische Können im Fechtunterricht zu vermitteln.

Das akademische Fechten ist weder eine Mutprobe noch eine Form von Duell. Der fechtende Corpsbruder demonstriert, dass er bereit ist, für sein Corps ein Risiko auf sich zu nehmen, sich selbst zu überwinden und einzustehen in einem psychisch und physisch extrem fordernden Moment. Einen Gewinner oder Verlierer gibt es dabei nicht – beide Fechter gehen mit einem Gewinn an Erfahrung und Selbsterkenntnis aus der Mensur und begegnen sich mit größtem Respekt. Diese Erfahrungen machen das Fechten für uns unverzichtbar.

Darüber hinaus dient den Aktiven das gemeinsame Training und die Vorbereitung auf die Mensur auch als intensive Stärkung der Gemeinschaft. Als Team wird auf eine Herausforderung hingearbeitet, die zwar jeder für sich bestehen muss, bei der aber jeder Corpsbruder mitfiebert und deren Ausgang für das ganze Corps von Bedeutung ist.

Weinheimtagung

Das alljährliche Treffen unseres Dachverbandes WSC ist das wichtigste Ereignis für alle Corpsmitglieder im Sommersemester und Pflichtveranstaltung für alle Aktiven. Es geht traditionell über 3 Tage nach Christi Himmelfahrt und wird auf der Wachenburg bei Weinheim an der Bergstrasse abgehalten. Neben vielen Veranstaltungen findet während des Treffens auch der ordentliche Weinheimer Senioren-Convent (oWSC) statt, als höchstes Gremium des WSC, auf dem jedes Corps Sitz und Stimme hat. Am Samstagmorgen gedenken die Weinheimer Corpsstudenten am Ehrenmal der Wachenburg mit einer zeremoniellen Trauerfeier der toten Verbandsbrüder.

WeinheimIm anschließenden Festakt im Festsaal der Wachenburg werden Corpsstudenten, die hohen Einsatz für ihren Corps mit herausragenden Studienleistungen verbinden konnten, mit der Klinggräff-Medaille des Stiftervereins Alter Corpsstudenten e.V. ausgezeichnet.

Für die vielen angereisten Corpsstudenten, die keine Tagungsverpflichtungen haben, bietet dieses Treffen die Möglichkeit sich ausgiebig der Geselligkeit auf den Burgen, auf dem Marktplatz und in den Strassen zu widmen.

Die Corps – in 100 Sekunden

Bitte auf das Bild klicken, um das Video anschauen zu können.

Über Uns - Corps Alemannia Kiel

Grundwerte

Nach den folgenden Grundsätzen zu denken und zu handeln bedeutet für uns stabilisierende und aufbauende Kräfte in die Gesellschaft hineinzutragen. Dies ist die Maxime unserer Gemeinschaft und alle Mitglieder sind dazu aufgerufen, diese Grundsätze in den Verbindungsbetrieb und darüber hinaus in ihren Lebens- und Arbeitsbereich zu integrieren.

Corpsbrüder

Das Lebensbundprinzip

Diese auf lebenslange Freundschaft und Treue generationenübergreifend angelegte besondere Bindung ist wichtiges Fundament der Korporation. Das Erlebnis der Gemeinschaft und die Weitergabe von Lebenserfahrungen nützen der Persönlichkeitsbildung und stellen in der heutigen Massenuniversität einen wesentlichen Erziehungsbeitrag dar.

Die Traditionspflege

Es ist sinnvoll und notwendig, traditionelle Werte und Überlieferungen in Ehre zu halten. Dies gilt nicht nur für gewachsene studentische Umgangsregeln, sondern umfasst historische Abläufe insgesamt. Dabei darf es nicht darum gehen, selektiv nur positive oder nur negative Fakten zu sehen. Es geht um die Bewahrung einer historischen Gesamtschau.

Der Leistungsswille

Wir leben in einem Milieu der wachsenden Anspruchs- und Verteilungsmentalität. Anzustreben ist es daher, die persönliche Leistungsbereitschaft zu steigern. Dazu gehören für uns die rasche, erfolgreiche Absolvierung des Studiums und darüber hinaus das Engagement für gemeinschaftlich verankerte Ziele. Korporationsmitglieder müssen bereit sein, sich gesellschaftlichen Aufgaben zu stellen.

Der Ehrbegriff

Die Ehre ist bei den Korporationen ein traditionell besonders hoch angesiedelter Wert. Der ehrenhafte Lebenswandel ist höher zu bewerten als opportunistisches Karrierestreben. Dementsprechend prägen ethische Grundsätze sowohl das Berufs- wie auch das Privatleben. Vorstellungen über eine Kombination von Ehrbegriff und Duell sind längst überholt.

Die Toleranz

In einer Zeit offenbar noch steigender Aggressionsbereitschaft wird die in den Korporationen geübte Toleranz zu einem zentralen Bestandteil moderner Lebensführung. Die Auffassungen Andersdenkender zu respektieren, im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, ist ein zentrales Kernelement für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft.

Geschichte des Corps

Gründung

1876

Gründung als Akademisch-Landwirtschaftliche Verbindung (ALV) an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

1914

Suspendierung mit Beginn des 1. Weltkrieges

1921

Rekonstituiert als ALV Agronomia
Seit 1921 tragen wir die Farben Hellblau-Weiß-Grün, und führen den Wahlspruch „Jungs, holt fast!“, was sinngemäß bedeutet: „bleibt standhaft, haltet fest“. Er dient als Aufruf dazu auch in Krisen an den gesetzten Zielen und Idealen festzuhalten.

1922

Aufnahme in den Naumburger Delegierten Convent (NDC), der ab 1928 Naumburger Senioren Convent hieß (NSC).

1930

ALV Agronomia zu Kiel und Corps Agronomia zu Hamburg und schließen sich zusammen und proklamierten das Corps Alemannia zu Kiel.

1934

Suspendierung und Verkauf des Corpshauses.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 endete die Geschichte vieler Studentenverbindungen. Die Vereinsfreiheit wurde aufgehoben und die Verbindungen mussten sich in einem staatlichen Studentenbund zusammenzuschließen und Fechten wurde verboten. Die Aktiven des Corps Alemannia entschieden sich dafür den Corpsbetrieb einzustellen.

1947/48

Rekonstituierung als Corps Alemannia

1953

Beitritt zum Weinheimer Senioren Convent (WSC) als Dachverband von Corps an Technischen Hochschulen und Universitäten.

1954

Begründung der Freundschaftsverhältnisse mit Corps Agronomia Hallensis, Göttingen und Corps Alemannia, München.

1955

Erwerb des Corpshauses in der Bartelsallee 2, Kiel – Düsternbrook

1964

Begründung des Freundschaftsverhältnisses mit Corps Saxo-Borussia, Berlin

1999

Aufnahme der Mitglieder des Corps Saxo-Borussia in die Gemeinschaft des Corps Alemannia nach Auflösung von Saxo-Borussia.

2016

Jubiläum zum 140. jährigen Bestehen.

Wege in unsere Gemeinschaft

Es gibt viele Gründe dafür unserer Corps kennenzulernen und aktiv zu werden und ebenso viele sich auch nach dem Studium weiterhin in dieser Gemeinschaft zu engagieren. Jeder hat seine eigene Geschichte wie er zum Corps gekommen ist, aber bestimmte Grundzüge lassen sich immer wieder erkennen:

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Der Zimmersuchende

Das Corps bietet eine attraktive Möglichkeit für Studenten um günstig zu wohnen. Daher beginnen viele Geschichten mit der Zimmersuche und einem günstigen Zimmer adH (auf dem Haus). Vor allem hat man hiermit nicht nur ein günstiges Zimmer zur Verfügung, sondern ebenfalls verschiedene Gemeinschaftsräume, die das Wohnen angenehm gestalten sowie viele neue soziale Kontakte. Bei uns gibt es zusätzlich für die Sommertage zwei Balkone mit ausreichend Platz zum Grillen oder um den Tag ausklingen zu lassen.

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Der Spontane

Warum man sich erst eine Woche vor Beginn der Vorlesungen an der Uni einschreibt, kann viele Gründe haben. Eine Wohnung zu finden ist so kurz vor den ersten Vorlesungen dann sehr schwierig. Das Corpshaus bieten da oft noch eine Möglichkeit, um nicht im Auto schlafen zu müssen. Wenn man sich engagiert und erfolgreich in das Gemeinschaftsleben einbringt, hat man so vielleicht in letzter Minute einen Weg eingeschlagen, der neue Perspektiven eröffnet. Man hat genügend Zeit, sich von den Vorzügen der Gemeinschaft im Corps zu überzeugen und wer sich am Ende gegen das Corpsleben entscheidet, bleibt häufig mit den ehemaligen Mitbewohnern in Kontakt oder kommt als Gast zu Veranstaltungen.

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Der Interessierte

Einige Bewerber haben sich im Vorfeld eines Besuches genau informiert und haben eine Ahnung davon, wie das Aktivenleben aussieht. Jeder, der sich dabei nur auf das Studium von amerikanischen Collegefilmen konzentriert hat, merkt aber schnell, dass geheime Aufnahmerituale in verlassenen Gewölbekellern oder ein Bad im Bierfass eher nicht vorkommen. Trotzdem gibt es einige ungewöhnliche Traditionen und Zeremonien zu entdecken, die Außenstehenden eher verborgen bleiben.

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Der Vorbelastete [sic!]

Einige Corpsbrüder, die sich während des Studiums und darüber hinaus mit dem Corpsleben beschäftigen, teilen das Lebensbundprinzip mit ihrer gesamten Familie. So kommt es, dass einige Söhne schon weit vor Beginn des Studiums durch ihren Vater mit dem Corps in Kontakt gekommen sind und die Gepflogenheiten hier kennen und schätzen. Falls die Wahl des Studienortes dann auf Kiel fällt, nehmen die meisten ebenfalls das Band auf und engagieren sich im Corps.

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Kontakt aufnehmen

Warum Du dich für das Leben auf einem Corpshaus entscheidest, bleibt ganz dir überlassen. Schreib Deine eigene Geschichte und mache Deine eigenen Erfahrungen als Corpsstudent, es lohnt sich auf jeden Fall!